die geschichte des collegium musicum
Das collegium musicum instrumentale münster – 1927 gegründetes Sinfonieorchester der Universität Münster – kann auf eine langjährige Geschichte zurückblicken:
Ende der Siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts wurde Julius Otto Grimm, der Freund und Förderer von Johannes Brahms, als Musikdirektor an die Königliche Akademie (die heutige Universität) berufen. 1918 berief die Stadt Münster den Dirigenten, Musikwissenschaftler und Komponisten Fritz Volbach zum ersten Generalmusikdirektor des neu gegründeten Städtischen Orchesters. Gleichzeitig ernannte ihn die Universität zum Professor mit der Verpflichtung, musikwissenschaftliche Vorlesungen zu halten.
Für Volbach wurde im Jahr 1927 das musikwissenschaftliche Seminar eingerichtet und die Stelle eines besoldeten wissenschaftlichen Assistenten geschaffen. Diese wurde mit Karl Gustav Fellerer besetzt, der in demselben Jahr das collegium musicum vocale et instrumentale gründete. In der Folgezeit wurde das collegium musicum instrumentale stets von Musikwissenschaftlern geleitet: Nach Prof. Dr. Werner Korte übernahm 1951 Prof. Dr. Rudolf Reuter die Leitung und gab sie 1971 an Dr. Diethard Riehm weiter, der 1977 zum Universitätsmusikdirektor ernannt wurde. Im Januar 1968 leitete Dr. Diethard Riehm sein erstes Konzert mit dem collegium musicum instrumentale.
Wurden bis dahin vorwiegend kleiner besetzte Werke aus Barock und Frühklassik aufgeführt, so wuchs das collegium musicum instrumentale nun zu einem Symphonieorchester von 70-80 Musikerinnen und Musikern an. Seit dieser Zeit spielt das Orchester in zwei Formationen: dem großen Sinfonieorchester und dem Kammerorchester, das dem collegium musicum alter Art entspricht. Von 1988 bis 2024 war Jürgen Tiedemann mit der musikalischen Leitung des collegium musicum instrumentale münster betraut. In diesen 36 Jahren hat er das collegium musicum instrumentale maßgeblich geprägt, damit deutlich länger als seine lediglich vier Vorgänger in der gesamten nunmehr nahezu 100jährigen Geschichte des Orchesters.